Wie tanke ich Wasserstoff?
An unseren Stationen gibt es zwei verschiedene Tankkupplungen. Im Film zeigen wir das Tanken mit beiden. Hier können Sie sich die Betankungsanleitungen als PDF-Datei herunterladen:
Betankungsanleitung_WEH
Betankungsanleitung_Walther
Unsere Wasserstoffstationen ähneln sich, sind aber von verschiedenen Herstellern mit kleinen Unterschieden. Allen Stationen gleich ist, dass es neben der Zapfsäule einen Kartenleser gibt. Dieser ist entweder in der Zapfsäule integriert oder steht in unmittelbarer Nähe. Hier führen Sie die Tankkarte mit dem Magnetstreifen nach unten rechts ein und folgen danach einfach den Anweisungen auf dem Display.
In Abhängigkeit der Konfiguration Ihrer Tankkarte kann es zudem sein, dass Sie aufgefordert werden, den aktuellen Kilometerstand sowie das KFZ-Kennzeichen Ihres Fahrzeugs einzugeben.
Entnehmen Sie den Zapfhahn indem Sie diese nach oben aus der Nut heben und dann nach unten wegführen. Nach Öffnen der Tankklappe und entfernen der Abdeckung kann die Zapfpistole auf den Fahrzeugtankstutzen aufgesetzt werden.
An unseren Stationen gibt es zwei verschiedene Kupplungen: Die Tankpistole hat einen Hebel zum Arretieren, die Tankkupplung arretiert automatisch. Arretieren Sie die Pistole mit Hebel indem Sie den Hebel nach oben ziehen und achten Sie bei der Tankkupplung darauf, dass der Arretierungsring nach vorne geschnappt ist. Prüfen Sie immer den festen Sitz der Kupplung.
Danach können Sie den Tankvorgang starten, indem Sie den grünen Knopf an der Zapfsäule drücken. Nicht erschrecken – es gibt zu Beginn einen Teststoß mit dem das System testet, ob der Verbindung auch festsitzt und wieviel Wasserstoff noch im Tank ist. Der Tankvorgang endet automatisch, der grüne Kopf leuchtet oder blinkt nicht mehr. Nun können Sie die Verriegelung lösen, indem Sie bei der Tankpistole den kleinen Querriegel am Hebel betätigen oder bei der Tankkupplung den weißen Knopf am Verriegelungsring drücken und diesen in Körperrichtung ziehen.
Hängen Sie die Tankpistole/-kupplung von oben nach unten wieder ein. Bitte prüfen Sie, dass sie richtig eingehängt ist, denn sonst kann das System den Tankvorgang nicht beenden und die nächste Betankung vorbereiten. Jetzt nur noch die Tankklappe schließen und die nächsten 500-700 Kilometer emissionsfreie Fahrt genießen!
Warum zischt es?
Ihr Auto und unsere Zapfsäule kommunizieren via Infrarot-Schnittstelle. Sobald der Tankschlauch arretiert ist, wird durch einen Teststoß der Füllstand Ihres Tanks ermittelt. Nach einer kurzen Pause beginnt dann der Tankvorgang. Keine Sorge: Es zischt, wenn der gasförmige Wasserstoff in den Tank gepresst wird und der Schlauch spannt sich. Bei Anlagen von Linde können Sie mittels eines seitlichen Manometers den ansteigenden Druck im Tank verfolgen.
Zapfhahn wieder richtig einhängen! Warum das so wichtig ist.
Erst nach der Beendigung eines Tankvorgangs kann sich die Anlage auf die nächste Betankung vorbereiten und den notwendigen Startdruck aufbauen. Ein richtig eingehängter Zapfhahn ist dafür die Voraussetzung. Bitte achten Sie nach Ihrem Tankvorgang darauf.
Und wenn mal was nicht klappt? Gibt es eine Hotline!?
Für alle H2 MOBILITY Stationen bieten wir einen Störungs-Hotline an: +49 800 400 20 23. Bitte nutzen Sie diesen Service vor Ort wirklich nur im Störungsfall! Sollten Sie an einer Station eines anderen Betreibers Unterstützung brauchen, kontaktieren Sie die im App/Web Detailfenster der Station angegebene Telefonnummer.
Warum braucht die Betankung an heißen Tagen länger?
Bei der Betankung eines H2 Fahrzeugs entsteht mit dem steigenden Druck im Tank Wärme. Aus diesem Grund wird der Wasserstoff vorgekühlt vertankt. Bei hohen Außentemperaturen, ab ca. 28 °C, verlangsamen wir die Kühlung um der Kompressionswärme und der hohen Außentemperatur besser entgegenwirken zu können. Deshalb dauert die Betankung etwas länger.
Mein Auto tankt nicht voll – Was kann ich tun?
Der maximale Befüllgrad des Fahrzeugs kann an den einzelnen H2-Tankstellen unterschiedlich ausfallen. Mitverantwortlich ist z. B. die Außentemperatur. Durchschnittlich beträgt der Befüllgrad ca. 97 %. Endet Ihre Betankung unerwartet bei weniger als 85 %, können Sie die Betankung wiederholen: Dafür beenden Sie den kompletten Tankvorgang inkl. des Einhängens der Zapfpistole. Im Anschluss starten Sie den Tankvorgang mit der Registrierung per Tankkarte neu. Sollten Sie dennoch Schwierigkeiten haben, wenden Sie sich bitte an den Betreiber oder die Störungshotline vor Ort.
Eis an der Zapfpistole – Was bedeutet das?
Wer schon einmal einen Fahrradreifen aufgepumpt hat, weiß, dass sich dieser bei steigendem Druck erwärmt. Wir vertanken Wasserstoff bei 700 bar! Deshalb wird der H2 in unseren Anlagen vorgekühlt, auf -33 °C bis -40 °C. Da kann es schon einmal sein, dass bei hoher Feuchtigkeit Eis an der Zapfpistole entsteht.
Schwierigkeiten beim Abziehen der Tankkupplung
Unsere H2-Anlagen werden vorgekühlt, denn beim Tanken mit Druck entsteht Wärme. Bei einigen älteren Anlagen kann die Kühlung dazu führen, dass die Kupplung kurz am Autotankstutzen „festfriert“. Sollte die Kupplung festsitzen, einfach die Kupplung in Autorichtung drücken und dann abziehen. Wir rüsten sukzessive alle älteren Anlagen nach, denn bei neueren Kupplungen konnte das Problem behoben werden.
Wie tanke ich Wasserstoff im Ausland?
Bisher gilt die H2 MOBILITY Card nur in Deutschland, aber wir arbeiten daran ein grenzenloses Bezahlen einzuführen. Sie wollen ins Ausland fahren, dann haben wir bereits viele Informationen im App/Web Detailfenster der einzelnen Stationen hinterlegt. Gerne geben wir auch direkt Auskunft: Schicken Sie uns einfach eine Anfrage mit dem Zielland an
info@h2-mobility.de. Wir melden uns mit den länderspezifischen Einzelheiten bei Ihnen.
Kann ich Feedback zu den Tankstellen oder ggfls. meinen Tankproblemen geben?
Wir brauchen Ihr Feedback, um unser Angebot zu verbessern! Bitte tragen Sie Wünsche, Kritik, Anregungen zu einzelnen Stationen oder generell zur Wasserstoffinfrastruktur im Feedback-Bereich in unserer H2-LIVE-App ein. Oder schreiben Sie uns eine Mail:
info@h2-mobility.de. Vielen Dank!
Woher kommt der Wasserstoff, der an der Wasserstoff-Tankstelle getankt wird und wie „grün“ ist dieser im Moment?
Wir als H2 MOBILITY bauen an einer flächendeckenden Wasserstoffinfrastruktur für Deutschland, weil wir davon überzeugt sind, dass Wasserstoff als Antriebsenergie Emissionen im Straßenverkehr deutlich senken wird. Um hier den größtmöglichen Effekt zu erzielen, muss unser Ziel sein, Wasserstoff zu 100 % aus regenerativen Quellen anzubieten.
Wir haben bereits Anlagen, welche Wasserstoff per Wasserelektrolyse hergestellt anbieten (z. B. Wiesbaden oder Brunsbüttel) und wir setzen uns als Unternehmen dafür ein, dass diese regenerativen Quellen für Wasserstoff in Deutschland stetig und schnell zunehmen. Derzeit ist es allerdings noch eine große Herausforderung ausreichend grünen Wasserstoff zu beziehen. Der Grund dafür ist v.a. schlicht zu wenig verfügbarer grüner Wasserstoff. Dies wird sich aber bald dank nationaler und internationaler Wasserstoffstrategien bald ändern.
Insgesamt lag der Anteil grünen Wasserstoffs im Netzdurchschnitt 2020 bei 28 %. Dieser kommt aus Elektrolyse von Wasser und aus Biomethan und Biomethanol und ist TÜV grün zertifiziert. Unser Ziel ist es, diesen Anteil sukzessive zu steigern.
30 % des von H2 MOBILITY angebotenen H2 sind das Nebenprodukt aus der chemischen Industrie, der sonst ungenutzt bliebe.
Die verbleibenden 42 % werden (noch) aus Erdgas gewonnen. Und auch wenn Wasserstoff aus Erdgas ca. 1/3 CO2 Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen einspart, bleibt unser klares Ziel: Grüner Wasserstoff am besten mit Elektrolyse aus erneuerbaren Energien.
Wie viel Aufwand bzw. wie kostenintensiv ist es eine konventionelle Tankstelle mit Wasserstoff-Zapfsäulen und Tanks aufzurüsten?
Bisher haben wir v.a. Wasserstoff-Tankstellen der Größe S verbaut. Hier werden 200 kg Wasserstoff für die Betankung bei 700 bar vorgehalten. Das reicht für 40 Fahrzeuge. Eine solche Tankstelle in eine konventionelle Station zu integrieren kostet ca. 1,2 Mio. Euro.
Ab 2021 werden wir auch größere Stationen bauen, die Nutzfahrzeuge mit 350 bar versorgen können und 400-800 kg Wasserstoff vorhalten. Hier schätzen wir die Kosten auf 2,5 Mio. Euro. Der Bau dauert zwischen 12 und 20 Monaten. Größter Zeitaufwand ist die Antragsstellung und das Genehmigungsverfahren. Ansonsten ist es eine Ingenieursleistung, in der wir mittlerweile weltweit die größte Erfahrung haben.
Inwiefern wird der Ausbau von Wasserstofftankstellen staatlich oder anderweitig gefördert?
H2 MOBILITY erhält Fördermittel im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) durch das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) sowie von der Europäischen Kommission im Projekt Hydrogen Mobility Europe, das Fördermittel vom Fuel Cells and Hydrogen 2 Joint Undertaking (FCH 2 JU, Zuwendungsvereinbarung Nr. 671438), erhält. Das FCH JU wird unterstützt vom Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation (Horizont 2020), Hydrogen Europe und der Hydrogen Europe Research Association.